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DIE GESCHICHTE VOM ENGEL AN DER HIMMELSTÜRE |
Eine Geschichte von Ulrich Knellwolf |
Und Gott rief einen der großen Engel und befahl ihm: "Du nimmst ein Schwert und stellst dich damit vor dem Tor zum Paradies auf. Du darfst niemanden hereinlassen. Wenn einer von den Menschen daherkommt und ins Paradies will, dann jagst du ihn fort. Ich will die Menschen nicht mehr im Paradies haben. Mit ihrer krankhaften Ehrsucht machen sie es mir nur kaputt." |
Da holte der Engel im himmlischen Zeughaus ein großes Schwert und stellte sich als Wache am Eingang zum Paradies auf. Wenn er geradeaus schaute, sah er auf die Erde und sah die Menschen, wie sie lebten und was sie taten. Und wenn er über die Schulter zurückschaute, sah er ins Paradies. |
So stand er vor der Türe und hielt sein Schwert fest in beiden Händen und machte ein strenges Gesicht. Und wenn einer von den Menschen sich auch nur von ferne der Himmelspforte näherte, winkte der Engel schon ab mit seinem Schwert und vertrieb ihn. So wurde das Los der Menschen auf der Erde immer trauriger, und die Menschen wurden gegen andere und gegen sich selber immer böser. |
So stand der Engel an der Himmelstüre, lange Zeit, viele Jahrhunderte lang. Eines Tages, als er wieder über die Schulter ins Paradies schaute, sah er, wie Gott sich mit seinem Sohn und mit dem Heiligen Geist unterhielt. Und er hörte, wie Gott zu den beiden sagte: "Ich will nicht länger warten. Schließlich bin ich für die Menschen da." |
Am gleichen Tag kam einer von den himmlischen Dienern zu dem Engel an der Himmelstüre und sagte zu ihm: "Du sollst zum Chef kommen." "Ich darf hier nicht weg", sagte der Engel. "Gott hat es mir ausdrücklich verboten." "Aber jetzt hat er gesagt, ich soll dich rufen. Kommst du oder kommst du nicht?" |
"Die sollen nur kommen. Und du, mein lieber Engel, du sollst sie rufen gehen. Du bekommst von mir einen neuen Auftrag. Der ist wichtiger als der alte. Du fliegst jetzt nach Bethlehem. Bring das Schwert ins Zeughaus zurück und laß dir dort eine Karte von der Erde geben, damit du die Stadt auch findest. Außerhalb von Bethlehem weiden Hirten ihre Herden auf dem Feld. Das sind die, die am meisten Last und Angst zu tragen haben im Leben. Zu denen gehst du und sagst ihnen, sie sollen sich nicht länger fürchten. Der Himmel sei nicht mehr zu. Er stehe offen für sie - und sie sollen nur kommen und vertrauensvoll eintreten. Ich erwarte sie. Ich will wieder mit ihnen zusammen sein." |
Das war der neue Auftrag des Engels an der Himmelstüre. Statt den Menschen mit dem Schwert Angst zu machen, sollte er zu den Menschen gehen und ihnen sagen: "Fürchtet euch nicht. Seht, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Euch ist heute der Heiland geboren. Die Himmelstüre ist offen für euch. Freut euch und tretet ein." |
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